Alpen 2012 / 07 Heidiland – Liechtenstein


Nach komatösem Schlaf geht es zeitig aus dem Bett. So ist ein kleiner Gang durch das morgendliche Dorf drin. Das Frühstück im Posthorn ist ok. Viel geht nach dem Killerrösti von gestern Abend ohnehin nicht rein. Um rekordverdächtige 08.30 Abfahrt. Alles, was ich gestern am Radweg zu bemängeln hatte, ist heute ideal. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt preschen wir auf perfekt geteertem Radweg entlang der Landquart. Nach einer Dreiviertelstunde sind die ersten 20 Kilometer gefahren und ich beschließe einen Spontantrip ins nahgelegene Liechtenstein zu machen. Das bedeutet erstmal Höhenmeter fressen, aber die tollen Dörfer Malans und Junis sind die Fahrt aus dem Tal wert. Durchs Heidiland geht es dann moderat bergauf, und der Luzisteig kann mit seiner flachen Steigung Luzie nicht viel mehr als ein müdes Grinsen abringen. Eine massive Festungsanlage kündigt die Grenze zu Liechtenstein an. Mittagspause auf dem schicken Parlamentsplatz in Vaduz. Dann am Rhein hoch zurück Richtung Schweiz.

Am Hinterrad macht sich ein leichter Schlag bemerkbar. Aber bis Walenstadt hält Luzie locker durch. Hier wird das Rad neu zentriert und ich nutze die Zeit für eine Tour durch die sehenswerte Kleinstadt, in der man sicherlich noch länger bleiben kann. Dann weiter entlang am Walensee, bis sich der Weg zum Kerenzerberg hochschlängelt. Die Temperatur ist ideal, der richtige Tritt schnell gefunden (ich habe ja nur einen leichtesten Gang), und dennoch ist der Berg kein Zuckerschlecken. Nach der Abfahrt mit quietschenden Vorderbremsen ist Glarus erreicht. Kraft ist trotz Pause nicht mehr wirklich da, sodass das Tagesziel Linthal sehr weit weg wirkt. Und da ich einen Kaltstart am nächsten Morgen vermeiden möchte, fahre ich einfach nur bis Schwanden. Für eine Feierabendrunde durch die Gassen der Stadt reichen die Beine noch. Danach Schnitzel, Adler-Bräu und ab ins den goldenen Zeiten des frühen 20. Jahrhunderts nachtrauernden Bahnhofshotel.


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